Der Feuerschmiede-Kunstverein versprüht Inspiration und Charme
„In unserem kleinen Kunstverein sind nicht nur alle möglichen Kunstformen, sondern auch jede Altersklasse vertreten. Kreativität und Inspiration scheren sich nicht um Zahlen“, antwortet Hans-Hermann Wille,
Vorsitzender des Feuerschmiede-Kunstvereins, auf die Frage nach dessen Alleinstellungsmerkmal. Hinzuzufügen wären an dieser Stelle ohne Frage auch die herzliche Vertrautheit und Wärme, die alle Mitglieder versprühen.
Man fühlt sich wohl, fühlt sich willkommen in der überschaubaren Runde bestehend aus Malern, Fotografen,
Autoren und Bildhauern. Die Idee zur Gründung des Feuerschmiede-Kunstvereins sei bei einem gemeinsamen Ausflug der Eheleute Wille nach Brandenburg entstanden. Zu Kleingalerien umfunktionierte Trafohäuschen hätten dabei den nötigen Impuls gegeben. „Als wir das gesehen haben, waren wir direkt begeistert. Unser Wunsch war es, so was auch hier im Landkreis Celle zu schaffen“, erklärt Monika Wille.
Trafohäuschen sind hier bisweilen jedoch eher Mangelware. Was wäre also das „Nächstbeste“? Der alte Schlauchturm der Feuerwehr in Wathlingen – na klar. Man sei mit dieser ausgefallenen Idee im Jahr 2020 an
die Gemeinde herangetreten und habe nach eigenen Angaben in Bürgermeister Torsten Harms direkt einen leidenschaftlichen Fürsprecher gefunden. Der Name „Feuerschmiedekunst“ baut auf die genannte Idee auf. So liegt der alte Schlauchturm „Am Schmiedeberg“. Dieser Umstand weist schon darauf hin: Hier war früher einmal
eine Schmiede ansässig. Daher der Namensteil „Schmiede“. Das „Feuer“ referiert auf den ehemaligen Standort der Feuerwehr. Die Vergangenheit des Standortes wird so durch den Namen elegant mit der Gegenwart verwoben.
Heute, knapp zwei Pandemie-Jahre später, ist der Verein von sieben auf 16 Mitglieder zwischen 22 und 78 angewachsen. Die Planung für den Ausstellungsraum im Schlauchturm befindet sich in ihren finalen Zügen.
„Wir hoffen, dass wir im Oktober eröffnen können. Dann kann der Schlauchturm ein Ort von der Gemeinde für die Gemeinde und die Menschen sein“, gibt Künstlerin Andrea Dettbarn zu verstehen.
Auch außerhalb dieses Fokusprojektes organisiert der Feuerschmiede-Kunstverein verschiedene Ausstellungen im gesamten
Landkreis und verfolgt damit ein klares Ziel. „Es gibt viele Menschen, die sehr kreativ sind. Oftmals haben sie aber Angst, sich zu zeigen. Wir wollen jedem zum einen die Plattform geben, von der die Kunst lebt, und zum anderen wollen wir natürlich auch zeigen, dass man eben nicht zwingend allein in seinem Keller malen
oder bildhauen muss“, macht der leidenschaftliche Maler Peter Deskau klar. Um eben auch den kreativen Austausch miteinander zu fördern und sich gegenseitig zu inspirieren, treffen sich die Vereinsmitglieder
mindestens einmal pro Monat. Besonders bietet sich dabei der geradezu malerische Garten der Familie Deskau in Wathlingen an.
Woher man kommt, sei dabei nicht von Belang, sind sich alle Mitglieder einig. Jedem, der es liebt, auf die eine
oder andere Weise kreativ zu sein, stehen die Türen offen. Der geringe Mitgliedsbeitrag von 5 Euro pro Monat dürfte dabei wohl kein Hindernis darstellen. So oder so darf man gespannt sein auf all das, was die
liebenswürdig kreativen Köpfe des Feuerschmiede Kunstvereins in den kommenden Monaten und Jahren noch auf die Beine stellen.
Von Pascal Bangemann, aus der Cellesche Zeitung, vom 28. Mai 2022